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Grünlandschutz - Bremen setzt auf Kooperation mit der Landwirtschaft

Jetzt zur warmen Jahreszeit laufen die Projekte zum Schutz des Bremer Grünlandgürtels und zum Gelege- und Kükenschutz auf Hochtouren.

Bremen verfolgt erfolgreich einen kooperativen Ansatz des Grünlandschutzes, indem Naturschutz gemeinsam mit den ansässigen Landwirten betrieben wird. Dazu gibt es für die großen Schutzgebiete ein Schutzgebietsmanagement durch das Umweltressort, die Hanseatische Naturentwicklung GmbH (haneg) und den BUND. Es setzt sich aus verschiedenen, sich ergänzenden Bausteinen zusammen und wird durch EU-Förderprojekte unterstützt. Zudem setzt sich das Umweltressort gemeinsam mit dem BUND für einen intensiven Schutz der Gelege und Küken der Wiesenvögel ein.

Kooperatives Management von Grünlandschutzgebieten

Mit diesem Projekt wird die Zusammenarbeit der Landwirtschaft mit dem naturschutzfachlichen Gebietsmanagement gefördert. Naturschutzbehörde und Landwirtschaftsbetriebe arbeiten zum Schutz der Grünlandgebiete im Hollerland, Blockland-Burgdammer Wiesen, Werderland, Niedervieland, Ochtumniederung bei Brockhuchting und Rethriehen eng zusammen. Ziel der Zusammenarbeit ist der Erhalt und die Förderung der biologischen Vielfalt und die Umsetzung der Ziele von Natura-2000 in der Kulturlandschaft der Grünland-Graben-Areale rund um Bremen. Die Kooperation steigert auch die Akzeptanz von Naturschutzzielen und -maßnahmen bei den Landwirten. Die Schutzgebietsentwicklung wird von den Gebietsbetreuern fachlich begleitet und kontrolliert. Dadurch lassen sich Empfehlungen für Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen ableiten. Das Projekt wird im Rahmen der EU-Förderrichtlinie „Landschaftspflege und Gebietsmanagement“ durch die EU und das Land Bremen gefördert und hat eine Laufzeit von 2016 bis 2021.
Das Projekt wird für die Schutzgebiete in der Wümmeniederung durch die seit Jahren bestehende Kooperation mit der Stiftung NordWestNatur beim Schutzgebietsmanagement ergänzt.

Gelege- und Kükenschutzprojekt

Durch dieses Projekt sollen Wiesenvögel, die auf Grünlandflächen brüten, geschützt werden und so Verluste der Eier oder der Küken durch landwirtschaftliche Maschinen minimiert werden. Hierfür hat sich erfolgreich ein System mit Schutzmethoden etabliert, dass die Landwirte bei der Bewirtschaftung ihrer Flächen zusammen mit dem Gelegeschutzteam des BUND anwenden:

  • Lokalisierung und Markierung konkret genutzter Brut- und Aufzuchtplätze
  • deren Aussparung bei anstehenden Grünlandbearbeitungen (Düngen, Walzen, Striegeln, Schleppen, Mähen etc.)
  • Einrichtung von Fluchtstreifen und anderweitigen Rückzugsräume in der für Jungvögel kritischen Zeit
  • Bewässerung von austrocknenden Kleingewässern (z.B. Blänken, Geländemulden, ehem. Bombentrichter) in trockenen Phasen (vor allem im Mai) um Nahrungshabitate zu schaffen bzw. zu erhalten
  • Mitfahren der BUND-Mitarbeiter auf den Mähmaschinen der Landwirte, um noch unentdeckte Gelege oder fliehende Küken aufzuspüren und schützen zu können.

Außerdem wird die Herstellung optimaler Brut- und Nahrungsbedingungen im Grünland unterstützt durch die

  • Förderung offener Kleingewässer
  • Reduzierung von Gehölzstrukturen
  • das gezielte Management von Beutegreifern (z.B. Fuchs)

Das Projekt, das die Landschaftsschutzgebiete im Blockland, Niedervieland und Oberneuland umfasst, wird durch das Gelegeschutz-Team des BUND durchgeführt und durch die Mitarbeit der Landwirte getragen. Durch diese Maßnahmen konnten sich die Brutbestände in den Bremer Gründlandflächen entgegen dem bundesweiten Trend stabilisieren und teilweise gute Zuwächse verbuchen. Die Teilnahme der Landwirte an dem Projekt ist freiwillig und wird finanziell honoriert. Die Teilnahme am Programm und die Akzeptanz für die Maßnahmen haben sich deutlich gesteigert, in den letzten Jahren hat sich eine intensive und konstruktive Zusammenarbeit zwischen Naturschützern und Landwirten in den bremischen Schutzgebieten etabliert. Das Projekt wird im Rahmen der EU-Förderrichtlinie „Spezieller Arten und Biotopschutz“ durch die EU und das Land Bremen gefördert und hat eine Laufzeit von 2016 - 2021. Das Prädationsmanagement wird durch ein Projekt der Landesjägerschaft Bremen unterstützt.

Neben der Akzeptanzsteigerung für die Naturschutzmaßnahmen bei den Landwirten und deren Mitarbeit konnten durch das Schutzgebietsmanagement auch die Vorkommen schutzbedürftiger Arten und Lebensräume von landesweiter, nationaler und europäischer Bedeutung im Projektgebiet gesichert und gestärkt werden.
Weitere Informationen zu den oben genannten und weiteren EU-Projekten zum Bremer Grünlandschutz:

Kooperatives Management von Grünlandschutzgebieten mit der Landwirtschaft in Bremen- Natura2000- und Naturschutzgebiete im Hollerland, Blockland-Burgdammer Wiesen, Werderland, Niedervieland (einschl. Hochwasserrückhaltepolder), Ochtumniederung bei Brokhuchting und Rethriehen 2016 - 2021 www.eu-projekte.bremen.de/detail.php?gsid=bremen100.c.15494.de&asl=bremen59.c.2056.de

Gebietsmanagement und Maßnahmenplanung in Natura2000- und Naturschutzgebieten in der Freien Hansestadt Bremen 2016 – 2021 www.eu-projekte.bremen.de/detail.php?gsid=bremen100.c.15099.de&asl=bremen59.c.2056.de

Kooperativer Wiesenvogelschutz in Flussniederungen des Bremer Beckens - Programm zum Gelege-, Kükenschutz und zur Habitatverbesserung gefährdeter Wiesenwatvögel www.eu-projekte.bremen.de/detail.php?gsid=bremen100.c.15493.de&asl=bremen59.c.2056.de

www.bund-bremen.net/themen_und_projekte/naturschutz/artenschutz/wiesenvogelschutz/

Spezielle Arten- und Biotopschutzmaßnahmen in Natura 2000- und Natur- und Landschaftsschutzgebieten in der Freien Hansestadt Bremen 2016 – 2020 www.eu-projekte.bremen.de/detail.php?gsid=bremen100.c.15098.de&asl=bremen59.c.2056.de