Sie sind hier:

Wesersprünge

Rad- und Fußgängerbrücke "Großer Wesersprung Mitte" nimmt Gestalt an

Siegerentwurf des Architekturwettbewerbs steht fest

Für Bremen als Stadt am Fluss sind innerstädtische Brücken von zentraler Bedeutung. Zur besseren Verbindung von Quartieren und Menschen links und rechts der Weser sind insgesamt fünf neue Brücken, die sogenannten Wesersprünge, geplant – zur Stärkung der Nahmobilität ausschließlich für Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrende. Ziel ist es, die Nutzung des Fahrrads im Alltag und in der Freizeit zu fördern, die Barrierewirkung der Weser zu überwinden und neue Potenziale der Stadtteile und der Quartiere – auch zu Fuß – zu erschließen.

Der Wesersprung Mitte soll die innerstädtische Verbindung von Alt- und Neustadtswallanlagen ermöglichen und aus insgesamt zwei Brücken bestehen, je eine über die Weser und über die Kleine Weser. Mit dem Wesersprung Mitte wird ein optimierter Ringschluss der Radpremiumroute Wallring geschaffen, eine enge Umfahrung der Innenstadt ermöglicht und damit bestehendes Konfliktpotenzial in der Innenstadt zwischen Fußverkehr und Radfahrenden entschärft.
Dank eines vom Amt für Straßen und Verkehrs (ASV) ausgelobtem Architekturwettbewerbs steht inzwischen fest, wie die Brücke "Großer Wesersprung Mitte" aussehen wird.

Hier finden Sie die vollständige Pressemitteilung vom 19. Mai 2023 - mit einer Visualisierung des Siegerentwurfes sowie einer Übersicht über die geplanten Weserquerungen und die Radpremiumrouten.

Sachstand der Fuß- und Radwegebrücken über die Weser

Bericht der Verwaltung für die städtische Deputation für Mobilität, Bau und Stadtentwicklung am 28. April 2022 zum aktuellen Sachstand der Fuß- und Radwegebrücken über die Weser

Mit einem Radverkehrsanteil von über 25% werden in Bremen bereits heute vergleichsweise viele Wege regelmäßig mit dem Fahrrad zurückgelegt. Die Radverkehrsförderung wird in Bremen als zentraler Bestandteil der ökologischen Verkehrswende zur Bewältigung des Klimawandels verstanden. Die geplanten Weserbrücken bilden einen wichtigen Baustein für die Erreichbarkeit dieser Ziele.
Zur besseren Verbindung der Stadtteile links und rechts der Weser zu Fuß und per Rad sind neue Brücken über die Weser erforderlich. Aktuell werden daher Planungen in drei Korridoren (Wesersprünge West, Mitte und Ost) mit zusätzlichen Brückenbauwerken zur Umsetzung eines Netzes von Radpremiumrouten vorgesehen.

Hier (pdf, 950 KB) finden Sie den Bericht der Verwaltung für die städtische Deputation für Mobilität, Bau und Stadtentwicklung vom 28. April 2022 zum aktuellen Sachstand der Planung.

Bundesverkehrsministerium fördert Planung für Bremer Fahrradbrücken über die Weser

Bremen erhält Zuwendungsbescheid über 2,1 Millionen Euro

Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) fördert die Planung von zwei Fahrrad- und Fußgängerbrücken über die Weser mit rund 2,1 Millionen Euro. Der Zuwendungsbescheid liegt Bremen jetzt (9. Dezember 2021) vor. Bei den beiden Brücken handelt es sich um die Brücke in der Bremer Innenstadt sowie das Bauwerk parallel zur Autobahn 1.

Dazu Maike Schaefer, Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau: "Die Brücke in der Innenstadt schließt die Premium-Fahrradroute um die City. Hier wird der Ringschluss zur Wallroute geschaffen und zudem die Vernetzung der großen Premiumrouten von Blumenthal nach Hemelingen sowie von Obervieland nach Woltmershausen hergestellt. Die bewilligte Förderung ist daher ein enorm wichtiger Schritt für die Verkehrswende in Bremen. Die sogenannte Korbinselbrücke soll dann Obervieland und Hemelingen besser miteinander verbinden. Hier gewinnt die Brücke nicht nur eine verkehrs- und klimapolitische, sondern eine sehr wichtige Bedeutung für die Stadtentwicklung. Neben diesen Planungsmitteln rechne ich zudem fest mit finanzieller Unterstützung des Bundes auch beim Bau der Brücken. Gleiches gilt für die dritte geplante Brücke, die Woltmershausen mit Walle und Gröpelingen verbinden wird."

Hier finden Sie die vollständige Pressemitteilung vom 9. Dezember 2021.

Neue Fuß- und Radverkehrsbrücken für Bremen

Visualisierung des Wesersprung Mitte © SKUMS/Hinrichs/Studio B/Schmoll

Bremen ist eine Stadt am Fluss. Die Weser prägt die Stadt – aber sie trennt auch die Stadtteile zu beiden Seiten. Heute bündeln fünf Brücken, konzentriert auf das Stadtzentrum, die Wege mit dem Fahrrad über die Weser, aber auch Fähren ermöglichen die Überfahrt. Zur besseren Verbindung von Menschen und Quartieren links und rechts der Weser werden neue Brücken für Fußgänger:innen und Radfahrende über die Weser geplant. Konkret sind „Wesersprünge“ = Weserquerungen in drei Korridoren geplant: im Osten, in Mitte und im Westen. Damit entstehen kurze Wege für eine bessere Verknüpfung der Infrastrukturen und Nutzungen. Dies umfasst u. a. Wohnen, Arbeiten, Bildungsangebote, Angebote des alltäglichen und periodischen Bedarfs, Arbeitsplätze, Gastronomie, Kultur- und Freizeiteinrichtungen sowie Naherholungsräume. Die Vernetzung fördert die Nutzung des Fahrrads im Alltag und in der Freizeit, stärkt die Nahmobilität und ist damit ein wichtiger Baustein für die Verkehrswende. Die Barrierewirkung der Weser wird überwunden und neue Potenziale werden erschlossen.

Wesersprung Ost – Korbinsel-Brücke

Beispielhafte Visualisierung des Wesersprung Ost – Korbinselbrücke © ASV/pb+/BPR/Westphal Architekten

Am südlichen Stadtrand soll der Wesersprung Ost die Ortsteile Arsten und Habenhausen mit dem Stadtteil Hemelingen im Bereich der Korbinsel verbinden. Heute liegen in dieser Achse nur die Autobahnbrücke der A 1 und die Eisenbahnbrücke der Strecke Bremen – Osnabrück. Die nächste für den Radverkehr nutzbare Brücke liegt acht km flussabwärts am Weserwehr und flussaufwärts in 16 km Entfernung in der Nachbarkommune Achim. Durch die neue direkte Verbindung entfallen für Radfahrende bis zu sechs km lange Umwege.
Die Korbinsel-Brücke ist als Maßnahme D.23 im Verkehrsentwicklungsplan Bremen 2025 enthalten und erschließt neue Potenziale im südlichen Stadtgebiet. So ermöglicht sie eine fahrradfreundliche Erreichbarkeit insbesondere von großen Arbeitsplatzstandorten im Bremer Osten aber auch in Obervieland. Damit wird vor allem das Ziel verfolgt, Arbeitswege vom Pkw auf das Fahrrad zu verlagern. Auch Pendler:innen aus den Nachbarkommunen Weyhe und Brinkum können hiervon profitieren. Gleichzeitig ergeben sich neue Potenziale für den Freizeitradverkehr, da sich neue Rundstrecken im südlichen Stadtgebiet erschließen und touristische Routen direkt und landschaftlich attraktiv geführt werden können. Ein Gutachten zur Weserquerung hat einen grundsätzlichen Planungsvorzugskorridor ermittelt und einen Ausblick zum Brückensystem gegeben.

Wesersprung Mitte

Visualisierung der beiden Brücken des Wesersprung Mitte © SKUMS/Hinrichs/Studio B/Schmoll

Der Wesersprung Mitte ist die innerstädtische Verbindung von Alt- und Neustadtswallanlagen, einer denkmalgeschützten Grünanlage im Bereich der ehemaligen Stadtbefestigung. Der Ringschluss der Wallanlagen soll entsprechend dem Innenstadtkonzept 2025 erlebbar gemacht werden. Für den Wesersprung Mitte sind insgesamt zwei Brücken erforderlich – über die Weser und über die Kleine Weser. Beide Brücken sind als Verbindung für den Radverkehr auch im Verkehrsentwicklungsplan Bremen 2025 enthalten.
Mit dem Wesersprung Mitte wird ein optimierter Ringschluss der Fahrradroute Wallring geschaffen, die eine enge Umfahrung der Innenstadt ermöglicht und damit bestehende Konflikte in der Innenstadt zwischen Fußgänger:innen und Radfahrenden entzerrt.
Neben der Herstellung einer geschützten Fahrradspur auf der Wilhelm-Kaisen-Brücke soll durch diese neuen Doppelbrücken auch ein Teil der bis zu 18.000 Radfahrenden pro Tag von der Wilhelm-Kaisen-Brücke hierher verlagert werden, vor allem Radfahrende, die nicht die Altstadt als Ziel oder Quelle ihrer Fahrt haben. Auch im Bereich der Domsheide, dem zweitstärksten Umsteigepunkt im Bremer ÖPNV (über 50.000 ein- und aussteigende Fahrgäste an Werktagen), ist diese alternative Verbindung über den Wallring und die neuen Brücken für den Transit-Radverkehr sinnvoll, um Konflikte mit Fußgänger:innen und Fahrgästen des ÖPNV hier im Stadtzentrum zukünftig zu minimieren. Über den Wesersprung Mitte kann so eine Radpremiumroute als Tangentiale zur Innenstadt komfortabel und sicher geführt werden.
Die Brücke über die Kleine Weser ist das am weitesten fortgeschrittene Brückenprojekt. Mit der Objekt- und Tragwerksplanung werden die Vorgaben einer Machbarkeitsstudie umgesetzt.

Wesersprung West – Weserbrücke

Potenzielle Korridore für den Wesersprung West

Der Wesersprung West sieht eine Verknüpfung zwischen Woltmershausen und der Überseestadt im Bremer Westen vor und wird durch eine dynamische Stadtentwicklung auf beiden Weserseiten (Vorderes Woltmershausen und Überseestadt) flankiert. Der Wesersprung West soll wieder eine Verbindung der beiden historisch eng miteinander verzahnten Stadtteile herstellen, die aufgrund des wirtschaftlichen Strukturwandels der Werften- und Hafenindustrie verloren gegangen ist. Zudem wird eine Brücke in beiden Stadtteilen zu einer Entlastungswirkung der Verkehrssituation beitragen, nachhaltige Mobilität unterstützen und die Stadtteile auch im Hinblick auf öffentliche Einrichtungen und Infrastrukturen vernetzen und zusammenführen. Aufgrund der dynamischen Stadtentwicklung auf beiden Seiten der Weser sind im weiteren Verlauf die Wirkungen und Auswirkungen einer Brücke über die Weser in der Stadtentwicklung und Stadtplanung mitzudenken.
Aktuell werden mit einer Machbarkeitsstudie innerhalb eines Suchkorridors die Anforderungen an Standort und Bauwerk, Lage im Raum und Einbindung in die Verkehrsnetze sowie aktuelle und zukünftige Entwicklungen in den angrenzenden Gebieten erarbeitet. Auch die Option einer Nutzung der neuen Brücke durch den Umweltverbund, also für Fuß- und Radverkehr sowie den ÖPNV, wird geprüft.

Gemeinsam planen

Brücken schaffen Vernetzung und sind selbst nur in einem vernetzten Planungsprozess zu realisieren: So ist das technische Brückenbauwerk Bestandteil einer integrierten Fachplanung, in der die Belange der Verkehrsplanung, der Stadtentwicklung, des Umwelt- und Naturschutzes, der Wasserwirtschaft und der Schifffahrt Eingang finden und zu einem Gesamtkonzept entwickelt werden.
Die Brückenprojekte sind unterschiedlich weit fortgeschritten. Während die Kleine Weserbrücke als Projekt der Städtebauförderung sich bereits in der Objekt- und Tragwerksplanung befindet, wurden für die Große Weserbrücke (Wesersprung Mitte) sowie die Korbinsel-Brücke (Wesersprung West) Planungsmittel im Rahmen der Richtlinie zur Förderung innovativer Projekte zur Verbesserung des Radverkehrs des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) beantragt. Die Planungsprozesse werden im Hinblick auf die gestalterischen Ansprüche an die Brückenbauwerke durch ein Gestaltungsgremium begleitet. Im Rahmen der Altstadtorientierung und Anbindung der denkmalgeschützten Wallanlagen werden an die Große Weserbrücke besondere gestalterische Ansprüche gestellt, so dass hier ein Planungswettbewerb vorgesehen wird.
Für den Wesersprung West werden mit einer Machbarkeitsstudie zunächst die Anforderungen festgelegt.