Der Bremer Senat hat am 20. September 2022 den sogenannten Bericht zu Maßnahmen und Handlungskonzept der Teilfortschreibung des Verkehrsentwicklungsplan beschlossen. Damit die einzelnen Maßnahmen optimal ineinandergreifen, wurde das übergeordnete Verkehrskonzept der Stadt Bremen, der 2014 einstimmig beschlossene "Verkehrsentwicklungsplan Bremen 2025", in vier Teilstrategien aktualisiert und fortgeschrieben:
Begleitet wurde der Prozess in verschiedenen Phasen durch öffentliche Formate wie Bürgerforen und digitale Beteiligungskonzepte, durch Austausch mit den Beiräten und Ortsämtern sowie durch einen Projektbeirat mit Vertreterinnen und Vertretern von Verbänden, Verkehrsunternehmen, Beiräten, Politik und Behörden.
Mobilitätsenatorin Dr. Maike Schaefer erläutert die wesentlichen Inhalte: "Die vorliegende Teilfortschreibung des Verkehrsentwicklungsplans ist unser Konzept, um die Verkehrs- und Mobilitätswende hin zu einer attraktiven und klimafreundlichen Stadt nicht nur in der Innenstadt und durch Parkraummanagement in engen Stadtquartieren, sondern auch durch einen Ausbau des ÖPNV-Angebots und durch bessere Vernetzung von Stadt und Region im ÖPNV voranzubringen. Gerade auf weiten Distanzen kann durch den Umstieg auf Bus- und Bahn viel CO2 eingespart werden. Unser gemeinsames Ziel ist es, Verkehr insgesamt umweltschonender durch Bus und Bahn, mit dem Fahrrad und zu Fuß abzuwickeln, um einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele zu leisten. Dafür werden wir mehr öffentliche Mittel einsetzen. Wir werden, wie bereits im Verkehrsentwicklungsplan 2014 beschlossen, auch die Radverkehrsanlagen weiter ausbauen, die Ampelschaltungen verbessern, Radpremiumrouten stadtweit umsetzen und Brücken über die Weser schlagen und – und das ist neu – auch Radpremiumrouten zwischen allen Nachbargemeinden und Bremen zur Umsetzung vorbereiten."
Die vollständige Pressemitteilung vom 20. September 2022 finden Sie hier.
Hier finden Sie die Vorlage für die Sitzung des Senats
am 20.09.2022 Teilfortschreibung des Verkehrsentwicklungsplans Bremen 2025 - Bericht Maßnahmen und Handlungskonzept (pdf, 34.6 MB)
Aufbauend auf die Analyse für die vier Teilstrategien wurden Maßnahmen entwickelt, geprüft und bewertet. Die Maßnahmen werden im Berichtsentwurf (pdf, 10.3 MB) ausführlich dargestellt.
Zusätzlich werden die Maßnahmen unter bremen-bewegen.de in Form von Spielkarten vorgestellt. Dort können Sie noch bis Ende April bewerten, wie wichtig Ihnen die einzelnen Maßnahmen sind.
Die Ergebnisse werden anschließend der Öffentlichkeit vorgestellt und im Projektbeirat zum Verkehrsentwicklungsplan beraten, in dem neben der Verwaltung die verkehrspolitischen Sprecherinnen und Sprecher der Bürgerschaftsfraktionen, Verbände und weitere Institutionen vertreten sind.
Ziel ist, die Teilfortschreibung des Verkehrsentwicklungsplans noch vor den Sommerferien den politischen Gremien zum Beschluss vorzulegen, so dass noch in diesem Jahr mit der Umsetzung der Maßnahmen begonnen werden kann.
Bericht zum Umsetzungsstand des VEP 2025 und zur Analyse
Im Analysebericht wird auf den Umsetzungsstand und die Evaluation des VEP eingegangen. Dabei wird der Bearbeitungsstand der einzelnen Maßnahmen dargestellt und erläutert, warum bei einzelnen Maßnahmen die Umsetzung nicht in dem Umfang erfolgt ist, wie im VEP vorgesehen. Ein eigenes Kapitel wird der Entwicklung des Verkehrsverhaltens der Bremer*innen gewidmet. Die Analyse hierzu erfolgte anhand der Daten der Haushaltsbefragung zum Verkehrsverhalten SrV („System repräsentativer Verkehrsbefragungen“) aus dem Jahre 2018. Im weiteren Bericht werden die vier Teilstrategien analysiert. In allen Handlungsfeldern werden Maßnahmen aus dem Verkehrsentwicklungsplan 2025 aufgegriffen und der jeweilige Bearbeitungsstand wiedergegeben.
Im nächsten Schritt werden Maßnahmen zur Erreichung der Ziele für alle Teilfortschreibungen entwickelt und hinsichtlich Ihrer Wirkungen, auch untereinander, untersucht und bewertet und zu Maßnahmenpaketen zusammengeführt. Hierzu wird ein weiterer Zwischenbericht erstellt werden.
Der Bericht zur Analysephase wurde der Deputation zur Kenntnis gegeben - Deputationsvorlage für die Sitzung der Städtischen Deputation für Mobilität, Bau und Stadtentwicklung am 5. November 2020.
Im November 2019 hat der Senat beschlossen, den 2014 einstimmig von der Bürgerschaft beschlossenen Verkehrsentwicklungsplan Bremen 2025 (VEP) in Teilbereichen fortzuschreiben. Die Fortschreibung erfolgt für die vier Teilstrategien
Fuß- und Radverkehr sind nicht Schwerpunkt der Teilfortschreibung. Hier gibt es einen breiten politischen Konsens zur Förderung dieser Verkehrsmittel und entsprechende Maßnahmen werden umgesetzt. Die Teilfortschreibung gliedert sich in drei Phasen:
Phase 1: Analyse →Phase 2: Maßnahmen →Phase 3: Umsetzungskonzept
In einem ersten Schritt wurden die bestehenden Chancen und Mängel in den vier Teilstrategien analysiert und im VEP-Projektbeirat mit Vertreter*innen aus Verwaltung, Politik und Fachverbänden diskutiert.
Die Fortschreibung des Verkehrsentwicklungsplans soll im Frühjahr 2021 abgeschlossen werden, um anschließend stufenweise in die Umsetzung zu gehen.
Im Juli wurden Ihnen an dieser Stelle die Analyse in vier Videos vorgestellt. Bis zum 2. August hatten Sie die Möglichkeit, Hinweise zum vorliegenden Zwischenbericht zu geben als auch Ihre Anregungen und Ideen für Maßnahmen einzubringen. In den vier folgenden Videos wird auf häufige Fragen und Hinweise eingegangen. Bis Dezember werden wir die Maßnahmenvorschläge prüfen und Ihnen an dieser Stelle die Ergebnisse darstellen.
Video zu den VEP-Teilstrategien „ÖPNV-Strategie“ und „Stadt-Regionales Verkehrskonzept“:
Der Projektleiter für die Teilfortschreibung des Verkehrsentwicklungsplans Bremen (VEP), Nils Weiland, fasst in diesem Video die rund 300 eingegangenen Kommentare zum Thema ÖPNV (Busse, Straßenbahnen und Regionalbusse) zusammen.
Es wurden verschiedene Vorschläge zur Steigerung der Attraktivität des ÖPNV gemacht, u.a. wurde eine Taktverdichtung gefordert sowie eine Vielzahl von Direktverbindungen. Daneben gab es viele Vorschläge zu einzelnen Linien. Kritik wurde geübt u.a. an der Reisezeitdauer, an den Haltestellenabständen und an den Ticketpreisen.
Alle Vorschläge wird die BSAG im Rahmen der Teilfortschreibung des Verkehrsentwicklungsplanes prüfen.
Auch die Antriebstechnologien werden auf dem Prüfstand stehen (u.a. Elektro, Wasserstoff, Gas).
Video zur VEP-Teilstrategie „Autofreie Innenstadt“:
Der Projektleiter für die Teilfortschreibung des Verkehrsentwicklungsplans Bremen (VEP), Nils Weiland, fasst in diesem Video die Kommentare zum Thema "autofreie Innenstadt" zusammen.
Die Bandbreite der Meinungen reicht von Zustimmung bis zu totaler Ablehnung.
Vorschläge gab es zur Reduzierung der Durchgangsverkehre sowie zur Minderung der Trennwirkung von Straßen. Diverse Rückmeldungen gab es auch zur Radverkehrsinfrastruktur. Vielfach wurde gefordert, das Parken am Rande der Innenstadt weiterhin zu ermöglichen, so dass diese immer noch fußläufig erreichbar bleibt.
Menschen, die schlecht zu Fuß sind, müssen ihre Ziele auf kurzem Weg erreichen können, so dass die Haltestellen möglichst nah an den Zielorten sein sollten.
Abschließend erläutert Herr Weiland, dass entsprechend den Vorgaben der Koalitionsvereinbarung zunächst mit verkehrsberuhigenden Maßnahmen begonnen werde.
Video zur Analyse der VEP-Teilstrategie „Parken in Quartieren“:
Der Projektleiter für die Teilfortschreibung des Verkehrsentwicklungsplans Bremen (VEP), Nils Weiland, fasst in diesem Video die Kommentare zum Thema ""Parken in Quartieren" zusammen.
Zu diesem Thema gab es verschiedene Fragen und Anregungen. Sehr oft gefordert wurde eine stärkere Verkehrsüberwachung in Wohnstraßen. Hierzu erläutert Herr Weiland, dass Bremen vergleichsweise wenig Ordnungskräfte hat. Es werde zusammen mit dem Innenressort geprüft, ob weitere Kräfte mit einer Refinanzierung über die Parkgebühren und Bußgelder eingestellt werden können. Allerdings sind die Parkgebühren in Bremen relativ niedrig.
Teilweise wurde eine Erhöhung der Bewohnerparkgebühren gefordert, während dies in anderen Kommentaren klar abgelehnt wird.
Weitere Forderungen bezogen sich auf eine Verbesserung von Querungsmöglichkeiten.
Häufig problematisiert wurde die Frage, wo denn die Autos zukünftig parken sollen. Es wurde die Meinung vertreten, dass viele Leute auf ihr Auto angewiesen seien. Hierzu erläutert Herr Weiland aus den Ergebnissen von Haushaltsbefragungen, woraus sich ein durchaus differenziertes Bild ergibt.
Weitere Themen waren die Ausweitung von Carsharing-Angeboten auch in weniger dicht besiedelten Stadtteilen sowie der Vorschlag, mehr Quartiersgaragen zu errichten. Beide Vorschläge sind jedoch wirtschaftlich nicht einfach umsetzbar.
Zudem sind vielen Menschen mehr Fahrradparkmöglichkeiten wichtig.
Darüber hinaus wurde viele weitere gute Vorschläge eingebracht wie die Errichtung von zusätzlichen Paketstationen, um Lieferverkehre zu reduzieren.
Es gab außerdem viele Fragen zu den Pilotquartieren in Findorff und der östlichen Vorstadt, insbesondere Einzelfragen zu Bewohnerparkausweisen.
Der Projektleiter für die Teilfortschreibung des Verkehrsentwicklungsplans Bremen (VEP), Nils Weiland, berichtet über viele Anregungen, die sich keiner der vier Teilstrategien (Autofreie Innenstadt, Parken in Quartieren, ÖPNV-Strategie, Stadt-Regionales Verkehrskonzept) der Fortentwicklung des Verkehrsentwicklungsplanes zuordnen lassen.
Der Fokus der vier Teilstrategien liegt auf Maßnahmen, die kurz- und mittelfristig umsetzbar sind.
Demgegenüber betreffen diese Anregungen insbesondere drei Themen, die einen sehr langen Vorlauf haben. Herr Weiland erläutert, welche wesentlichen Maßnahmen bei diesen Themen aktuell laufen.
Beim Radverkehr sind dies u.a. die Radpremiumrouten, zusätzliche Weserquerungen, verstärkte Instandsetzungs- und Ausbaumaßnahmen sowie ein Ausbau des Fahrradparkens.
Beim Straßenbahnausbau sind dies u.a. die Verlängerung der Linie 1 nach Mittelshuchting, die Querverbindung Ost sowie die Verlängerung der Straßenbahn in die Überseestadt.
Beim Schienenpersonennahverkehr ist in Abhängigkeit von der Leistungsfähigkeit der Infrastruktur ein ganztägiger 30-Minuten-Takt für mehrere Verbindungen geplant.
Darüber hinaus sind viele weitere interessante Anregungen eingegangen, z.B. zum Fährverkehr und zu Seilbahnen, die alle in den jeweils zuständigen Ressorts geprüft werden.
Video 1: Ein Verkehrskonzept für Bremen
Bericht zum Umsetzungsstand VEP 2025 und zu Auswirkungen der COVID-19-Pandemie:
VEP 2025 - Umsetzungsstand und Auswirkungen der COVID-19-Pandemie (pdf, 3.2 MB)
Video zur Analyse der VEP-Teilstrategien „ÖPNV-Strategie“ und „Stadt-Regionales Verkehrskonzept“:
Bericht zur Analyse der VEP-Teilstrategie „ÖPNV-Strategie“ und „Stadt-Regionales Verkehrskonzept“:
VEP 2025 - ÖPNV-Strategie und Stadt-Regionales Verkehrskonzept (pdf, 1.8 MB)
Video zur Analyse der VEP-Teilstrategie „Autofreie Innenstadt“:
Bericht zur Analyse der VEP-Teilstrategie „Autofreie Innenstadt“:
Video zur Analyse der VEP-Teilstrategie „Parken in Quartieren“:
Bericht zur Analyse der VEP-Teilstrategie „Parken in Quartieren“:
Den ersten Schritt für die Umsetzung der Koalitionsvereinbarung zur Verkehrswende hat der Bremer Senat am 26. November 2019 vollzogen (Senatsvorlage vom 26.11.2019). Er hat der Deputation für Mobilität, Bau und Stadtentwicklung am 28. November ein Konzept (Deputationsvorlage vom 28.11.2019) vorgelegt, wie die Verkehrswende konkret erreicht werden soll. Dazu soll der Verkehrsentwicklungsplan aus dem Jahr 2014 fortgeschrieben werden.
Die Koalitionsvereinbarung sieht zahlreiche Maßnahmen für eine Verkehrswende vor. Damit die einzelnen Maßnahmen optimal ineinandergreifen, wird das übergeordnete Verkehrskonzept der Stadt, der 2014 einstimmig beschlossene „Verkehrsentwicklungsplan Bremen 2025“, in vier Teilstrategien fortgeschrieben:
•Autofreie Innenstadt bis 2030
•Abwicklung der stadtregionalen Mobilitätsbedürfnisse
•Angebots- und Tarifmaßnahmen für Bus und Bahn in Stadt und Region
•Steuerung und Ordnung des Parkens
Mobilitätsenatorin Dr. Maike Schaefer erläutert die Schwerpunkte:
„Die Verkehrswende ist eine zentrale Säule unserer Klimaschutzpolitik. Wir wollen mehr Verkehr durch Bus und Bahn, mit dem Fahrrad und zu Fuß abwickeln. Das macht die Innenstadt attraktiver und bringt die Verkehrswende voran.“
Im Rahmen dieser Strategie für den öffentlichen Personenverkehr wird geprüft, wie eine Ausweitung des Bus-, Straßenbahn- und Bahn-Angebots einerseits und ein attraktives Tarifmodell andererseits die Nutzung dieser Verkehrsmittel steigern kann. Mögliche Tarifmodelle sind dabei auch das 365-Euro-Ticket und ein kostenfreier ÖPNV. Die stufenweise Reduzierung des Kfz-Verkehrs, insbesondere des Durchgangsverkehrs, soll einen wesentlichen Beitrag zur Steigerung der Aufenthaltsqualität im Zentrum leisten. Flankierend wirkt eine Fokussierung auf die Steuerung des Parkens, vor allem in der Innenstadt und in innenstadtnahe und eng bebauten Wohn- und Mischgebieten.
Senatorin Schaefer weiter: „Durch bessere Steuerung und Ordnung des Parkens werden wir die Barrierefreiheit, die Verkehrssicherheit und die Befahrbarkeit für Einsatzfahrzeuge in den Quartieren mit hohem Parkdruck spürbar verbessern und somit diese Quartiere für die Menschen, die dort leben und arbeiten, attraktiver und lebenswerter gestalten.“
Die Planungen sollen Anfang 2020 beginnen. Die vier Teilstrategien werden in Abstimmung zueinander entwickelt. Zur Einbindung der Stadtgesellschaft ist ein umfangreicher Beteiligungsprozess vorgesehen. Zentrales Element bildet dabei der bewährte VEP-Projektbeirat, in dem Verwaltung, Politik und Verbände vertreten sind. In mehreren Planungsstufen sind Bürgerforen und Online-Beteiligungen vorgesehen. Erste Bürgerforen werden im Jahr 2020 stattfinden. Vorliegen sollen die ersten Konzepte in der zweiten Jahreshälfte 2020.
„Alle Bürgerinnen und Bürger sind einladen, sich aktiv auf Bürgerforen und online in den Planungsprozess einzubringen. Auch die Vertreter von Handel und Logistik lade ich ein, sich in die Planung einzubringen“, so Schaefer.
Die Vorlage „Verkehrswende in Bremen gestalten durch Teilfortschreibung und Umsetzung des Verkehrsentwicklungsplans Bremen 2025“ wurde in der Deputation am 28. November in öffentlicher Sitzung behandelt. Die Deputation hat mit der Zustimmung zur Vorlage den Weg für die Vergabe der Konzepte Anfang 2020 freigemacht. Für die Fortschreibung des Verkehrsentwicklungsplans in den vier Teilstrategien sind insgesamt 480.000 Euro veranschlagt.
(Aus der Pressemitteilung der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau vom 26. November 2019)